In letzter Zeit kann man den Eindruck gewinnen, es folgt ein Rückzug aus dem Grafikkartengeschäft nach dem anderen. Im Februar hatte Hercules verkündet, keine solchen Produkte mehr anzubieten. Im Mai hat dann TerraTec das Handtuch geworfen. Beide Hersteller gaben vor allem die mangelnden Möglichkeiten zur Unterscheidung von den Mitbewerbern als Grund an und kritisierten in dieser Hinsicht die Grafikchip-Lieferanten, die ihnen zuviele Fesseln anlegen würden.
Schon beim Einstieg in diesen Markt im Jahr 2002 hatte Tyan mit zusätzlichen, über das Standard-Design hinausgehenden Features auf ihren ATI Radeon Grafikkarten für Aufsehen gesorgt. Dazu gehörten andere Kühlerlösungen und das beliebte Hardware-Monitoring, also die Überwachung von Lüftern und Temperaturen. Trotz positivem Feedback von Testern und Anwendern konnte sich Tyan aber aufgrund begrenztem Marketing-Budget mit ihren Grafikkarten in Europa nie so richtig etablieren. Ihre Produkte waren nur bei sehr wenigen Händlern zu bekommen.
Die Tachyon G9800 Pro 128MB auf Basis der ATI Radeon 9800 Pro ist deshalb die letzte Grafikkarte von Tyan. Auch diese ist aber hierzulande kaum noch zu finden.
Tyan wird sich zukünftig wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren: Mainboards. Hatte man sich hier in der Vergangenheit eher auf Server und Workstations beschränkt, sollen in Zukunft auch Platinen für Desktop-Systeme bzw. PC-Bastler und -Enthusiasten folgen.
Da Tyan nur ein sehr kleiner Grafikkartenanbieter war, dürften die Auswirkungen für den Gesamtmarkt zu vernachlässigen sein. Man darf aber gespannt sein, wie sich diese Entwicklung fortsetzt und ob ein Konzentrationsprozess stattfindet, der dazu führt, dass es in ein paar Jahren nur noch eine Handvoll verschiedener Grafikkartenhersteller und Marken gibt.
Quelle: Golem.de
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