Intel Core i7 920 – die Wachablösung - Seite 11

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Fazit

Eindrucksvoll kann die neue Prozessor-Generation von Intel unter Beweis stellen, welches Potential in ihr steckt. Unter Anwendungen wie z.B. dem Cinebench R10, die von Multi-Core-Systemen profitieren, kann sich der Bloomfield deutlich von dem Rest des Testfeldes ansetzen. Er rechnet rund 50 Prozent schneller als ein vergleichbarer Quad-Core bei gleicher Taktfrequenz (16.000 Punkte zu 10.800 Punkte unter Cinebench). Bei Single-Core-Anwendungen ist er um bis zu 25 % schneller. Das liegt an seinen zahlreichen neuen Features wie dem gestaffelten, integrierten Cache oder dem Turbo-Modus, der unter bestimmten Bedingungen den Multiplikator der CPU um eins erhöht.


Intel Core i7

Wirft man einen Blick auf die Spiele, so kommt man durchaus noch mit einem Dual-Core-Prozessor zu Recht. Unter Far Cry 2 können die minimal erreichten Frames zwar ein wenig niedriger ausfallen, jedoch befinden sie sich zusammen mit einer GeForce 8800 GTS (G92) auf einem spielbaren Niveau. Konnte der Nehalem unter unseren synthetischen sowie System-Tests noch stark auftrumpfen, liegt er bei Spielen in etwa auf demselben Niveau der bisherigen Generation, was enttäuschend ist.

Wo Licht ist, dort fällt auch Schatten. Das trifft auch auf den Core i7 zu. Dazu zählen definitiv die viel zu hohe Leistungsaufnahme und das dadurch bedingte Throttling der CPU. Während Idle Core 2 Quad Q9300 und Core i7 920 mit ca. 140 Watt gleichauf sind, verbraucht die Nehalem-CPU unter Last 55 Watt mehr, so dass das ganze System ohne Peripherie unter reiner CPU-Last auf 254 Watt Leistungsaufnahme kommt. Zieht man die Grafikkarte mit ein, so sind es mehr als 360 Watt. Hier kommt ein gewöhnliches 350 Watt Markennetzteil bereits an seine Grenzen. Dabei zählt die GeForce 8800 GTS nicht einmal zu den größten Stromfressern im Grafikbereich. Wir hoffen auf eine baldige Besserung durch ein neues Stepping. Damit sollten dann Temperaturunterschiede der CPU-Kerne auf weniger als 10°C zu bringen sein und die CPU-Temperatur sollte deutlich weniger als 100°C betragen. Das Throttling könnte dadurch verhindert werden und der Nehalem könnte noch ein wenig an Leistung unter Last zulegen.
Darüberhinaus profitieren nicht alle Anwendungen von Hyper-Threading (HT), einige sind dadurch sogar langsamer, und die Leistungsaufnahme sinkt etwas, wenn man HT deaktiviert. Im Großen und Ganzen ist dies aber ein Schritt in die richtige Richtung, denn zukünftig werden immer mehr Programme “multi-threaded” sein und dann auch mehr von HT beschleunigt.

Aktuell raten wir euch aufgrund der hohen Preise für Hardware bis mindestens ins zweite Quartal 2009 zu warten. Verbesserte Versionen mit einem besseren Stepping sollten für eine geringere Leistungsaufnahme sorgen und die Preise dürften mit der Einführung von Lynnfield und Havendale purzeln. Eins steht aber jetzt schon fest: Mit Nehalem hat Intel ein heißes Eisen auf den Markt geworfen, das AMD mächtig in Zugzwang bringt.

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