Intel Core i7 Overclocking mit Wasserkühlung - Seite 5

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Grundlagen: BIOS (2)

Um den BCLK (und daraus resultierend den UCLK und QPI Link) zu erhöhen, müssen wir die Spannungen “CPU PLL Voltage” und “QPI/DRAM Core Voltage” leicht erhöhen. Wie weit wir dabei gehen sollten, haben wir ja schon eben geklärt. Wie weit wir dagegen gehen müssen, entscheidet die Kombination aus CPU, Mainboard und Arbeitsspeicher. Letzterer ist extrem wichtig, aber es gibt keine generelle Empfehlung unsererseits. Selbst eigentlich identische Module (gleicher Hersteller, gleiche Serie) liefern verschiedene Ergebnisse.
Die Spannung wollen wir nicht über 1,4 Volt erhöhen, da dieser Wert die Lebensdauer der Prozessoren entscheidend beeinflusst. Um so höher die Spannung – um so kürzer die Lebenszeit. Dies gilt vor allem, wenn die Kühlung nicht optimal ist.
Unsere größten Probleme traten im Zusammenhang mit einem hohen BCLK auf: Ab ca. 190 MHz konnten wir Prime95 nicht mehr stabil laufen lassen. Daher haben wir den Multiplikator stehts auf AUTO gelassen. Dadurch entstanden zwei Vorteile: Die CPU konnte im Leerlauf den Multiplikator und damit die Taktfrequenz senken, was den Temperaturen und der Stromrechnung zu Gute kommt. Außerdem stand uns dadurch der Turbo Modus zur Verfügung. Wird dieser aktiviert, erhöht sich der Multiplikator der CPU unter Last auf 21x. Solange die Temperaturen nicht in einen kritischen Bereich stoßen, wird dieser auch beibehalten, selbst wenn eine Anwendung alle vier Kerne voll auslastet. Dies ermöglicht uns bei gleichem BCLK etwas mehr Takt.

Der letzte Punkt ist daher die CPU Konfiguration in unserem BIOS.


BIOS – CPU Konfiguration

CPU Ratio Setting
Dieser Wert ist der schon mehrfach erwähnte CPU-Multiplikator. Im Falle des Core i7 920 steht uns der Bereich 12x – 20x zu Verfügung.

C1E Support
Dies bedeutet, dass die Spannung des Prozessors gesenkt werden kann. Zum Übertakten eher weniger geeignet.

Hardware Prefetcher
Dient dem Zwischenspeichern von Daten im Cache – und damit der Leistung.

Adjacent Cache Line Prefetch
Fasst zwei 64-Byte Cache-Zeilen Daten zu einem 128-Byte Cache Sektor zusammen.
Beide Prefetch Optionen sind für das Übertakten unwichtig und sollten aktiviert bleiben.

Intel Virtualization Tech
Hierbei handelt es sich um einen direkten Zugriff auf die CPU durch Programme, die einen PC simulieren (z.B. VirtualPC, VMware). Hat ebenfalls keinen Einfluss auf das Übertakten.

CPU TM Function
Wenn die CPU zu heiß wird und diese Option ist aktiv, drosselt sich die CPU, um eine Beschädigung zu vermeiden. Bei nicht ausreichender Kühlung kann dies wichtig sein. Normalerweise sollte die CPU auch mit Übertakten nicht in diesen Bereich vorstoßen.

Execute Disable Bit
Diese Option ermöglicht es der CPU (mit Unterstützung des Betriebssystems) Speicherbereiche zu schützen. Versucht nun ein Programm in diesen Speicherbereich zu schreiben, wird das Programm abgebrochen. Dies dient als weiterer Schutz gegen diverse Würmer, Viren usw. Eine Firewall oder gar Virenscanner wird dadurch aber nicht ersetzt.

Intel HT Technology
Durch HyperThreading wird es ermöglicht, dass die CPU zwei Threads scheinbar parallel in einem CPU-Kern abarbeiten kann. Je nach Anwendung kann dies einen deutlichen Leistungsvorteil bringen. Allerdings wird dadurch auch die Auslastung der CPU weiter gesteigert. Dadurch steigt die Temperatur der CPU und sie kann schneller instabil werden. Wir haben es für unsere Tests aktiviert, da diese Technik mehr Vorteile bieten kann als man mit etwas mehr Takt bekommt, insofern es die Anwendung unterstützt.

Active Prozessor Cores
Hierunter versteht man die aktiven CPU Kerne. Wir wollen die maximale Leistung, also alle Kerne aktiv.

A20M
Dient dem korrekten Ausführen von MS-DOS, wird heute aber nur sehr selten gebraucht und kann deaktiviert bleiben.

Intel SpeedStep Tech
Diese Option ermöglicht es, den CPU-Multiplikator im laufenden Betrieb zu senken. Funktionierte bei uns auch mit der Übertaktung problemlos.

Intel Turbo Mode Tech
Ist die schon erwähnte Erhöhung des Multiplikators unter Last.

Intel C-STATE Tech
Darunter verbergen sich ebenfalls Stromsparmechanismen, die aber beim Übertakten zu Instabilitäten führen können.

Marc Kaiser

Redakteur

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