AMD Phenom II: Aus X3 wird X4 - Seite 2

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Hintergründe zur Deaktivierung

Bei der Fertigung von Prozessoren sind Hersteller immer darauf bedacht, eine möglichst gute Ausbeute (englisch: Yield) funktionierender Chips zu erhalten. Während der Lebensdauer eines Fertigungsverfahrens wird dieses immer weiter verbessert und die Yield-Rate ständig erhöht. Doch selbst nach Jahren treten Fehler bei der Herstellung auf, die zu defekten Schaltkreisen führen.

Während es bei Cache-Zellen problemlos möglich ist, zusätzliche Zellen auf dem Die vorzusehen und einzelne im Falle eines Defektes zu deaktivieren, ist dies beim Logikanteil der Prozessoren nicht so einfach machbar. Zu diesem gehört im Falle eines AMD Phenom I oder II neben den IO-Einheiten (Speicher-Controller und dem HyperTransport-Links), die Northbridge und natürlich auch die eigentlichen Prozessor-Kerne. Tritt dort ein Fertigungsfehler auf, kann man im besten Fall einen Kern oder einen HyperTransport-Link deaktivieren, im schlechtesten ist jedoch der komplette Chip unbrauchbar.


Die-Analyse (www.chip-architect.com)

Neben den Fertigungsfehlern sind jedoch häufig auch Marketinggründe ausschlagebend, wenn ein Hersteller in einzelnen Produkten Funtionseinheiten deaktiviert. In der Vergangenheit gab es eine Reihe solcher Produkte und einige von diesen konnten durch mehr oder weniger aufwändige Modifikationen wieder zu ihrer ursprünglichen Leistungsfähigkeit gebracht werden.

Populäre Beispiele bei Grafikkarten sind die Radeon 9500, die, das passende Layout und einen intakten Chip vorrausgesetzt, zu einer vollwertigen Radeon 9700 freigeschaltet werden konnte und die GeForce 6800(LE) die des Öfteren auch mit vollen 16 Pixelpipelines anstandlos ihren Dienst verrichtete. Doch auch von AMD selbst gab es in der Vergangenheit CPUs, deren brach liegenden Einheiten wieder zum Leben erweckt werden konnten; beispielsweise die restlichen 192 KByte L2-Cache der AMD Duron Prozessoren auf Basis des Applebred-Kerns.

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