Düstere Zukunft für E-Book-Reader?

Tablets sollen die E-Ink-Geräte ersetzen

Aktuell sieht die Zukunft von E-Book-Lesegeräten wie dem Amazon Kindle Paperwhite ungewiss aus: Nach fünf Jahren konstantem Wachstum sanken die Einnahmen der Firma E-Ink Holdings Inc., die fast alle E-Ink-Displays herstellt, Ende 2011 innerhalb von zwei Monaten um 91 %. Analysten denken nun, dass immer mehr Kunden ihre E-Books an Tablets konsumieren, die sich auch für weitere Multimedia-Anwendungen nutzen lassen. E-Book-Reader betrachtet man eher als Geräte aus einer Übergangsphase, die in den nächsten Jahren langsam vom Markt verschwinden könnten.

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Aktuell bieten E-Book–Lesegeräte gegenüber Tablets immer noch den Vorteil, dass sie wesentlich weniger Strom verbrauchen und somit dank der E-Ink-Displays längere Akkulaufzeiten erreichen. Auch die Darstellungsqualität, speziell bei direkter Lichteinstrahlung, ist für das Lesen von Büchern wesentlich besser optimiert als an Tablets. Dafür müssen Nutzer von E-Book-Lesegeräten dank der Schwarz-Weiß-Displays auf die Multimedia-Funktionen von Tablets verzichten.

Aktuelle Umfragen des Pew Research Center ergeben bereits, dass in den USA Anwender über 30 nur noch zu 50 % ihre E-Books an E-Book-Lesegeräten konsumieren. Bei Anwendern unter 30 ist der Anteil auf unter 25 % gefallen. Das bedeutet bereits jetzt werden die meisten E-Books nicht mehr an Modellen wie den Amazon Kindle, sondern an anderen Geräten konsumiert. Mehrere Analysten prophezeien entsprechend sinkende Verkaufszahlen von E-Book-Readern und Zuwachsraten bei Tablets.

Trotzdem sieht man eine Zukunft für die E-Ink-Technik an sich: Displays auf Basis der E-Ink-Technik könnten in Zukunft etwa in Uhren und anderen Geräten zum Einsatz kommen – nur eben nicht mehr in E-Book-Readern, wie wir sie heute kennen.

Quelle: Reuters

André Westphal

Redakteur

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