Erobert Netflix nun auch die Gaming-Branche?

Es gibt neue Nachrichten vom Streaming-Riesen Netflix. Die Führungsposition unter den Videostreaming-Diensten scheint dem amerikanischen Konzern noch nicht genug zu sein. So wird nun auch die Gaming-Branche in Angriff genommen. Schon jetzt sind die ersten Online-Games für Abonnenten verfügbar. Aber was darf man erwarten?

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Fokus liegt auf mobilen Spielen

Wer sich jetzt direkt online in sein Netflix-Konto eingeloggt hat, mag verwirrt sein. Noch deutet nichts darauf hin, dass die Plattform auch Spiele anbietet. Aber alle Dinge starten klein – so haben es bisher nur fünf Spiele ins Angebot geschafft, die ausschließlich mobil und für Google Android-Systeme verfügbar sind. Der Ansatz bei mobilen Spielen ist allerdings ein cleverer Schachzug. Wirft man einen Blick auf die Gaming-Szene, wird schnell deutlich, dass mobile Spiele die Nase vorn haben.

Große Gaming-Klassiker wie Call of Duty werden immer häufiger auf Mobilgeräten gezockt, was kein Wunder ist, da das Smartphone schließlich immer und überall dabei ist und in der Freizeit direkten Zugriff ermöglicht. Mit der App Call of Duty: Mobil ist das kein Problem mehr. Aber auch typische Casinospiele wie Roulette, Blackjack oder Spielautomaten können im Nullkommanichts vermehrt über eine Online Casino App aufgerufen werden. Glücksspielunternehmen haben ihre Chance bei mobilen Spielen schon vor einiger Zeit erkannt und bieten mittlerweile reibungslose und hochwertige Spielerlebnisse auf den kleinen Geräten an. Schließlich soll auch von unterwegs aus eine spannendeErfahrung hervorgerufen werden. Dass Netflix in dieser Nische auch an seinen Erfolg anknüpfen kann, ist also nicht weit hergeholt.

Erfolg durch eigens produzierte Spiele denkbar

Was Netflix bereits beim Angebot von Filmen und Serien von anderen Streaming-Diensten abhebt, ist die eigene Produktion. Serien wie „The Witcher“, „Orange is the New Black“ und zuletzt auch „Squid Game“ haben Rekorde geknackt und sind das Aushängeschild der Plattform geworden. Auch Formate wie „Black Mirror: Bandersnatch“ haben bereits interaktive Elemente beleuchtet und kamen bei den Nutzern äußerst gut an. Dabei kann der Zuschauer den Verlauf des Films maßgeblich durch eigene Entscheidungen beeinflussen.

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Schon die ersten Spiele greifen dieses Prinzip auf und sind zum Beispiel an die Serie „Stranger Things“ angelehnt. Diese hohe Eigeninitiative führt dazu, dass Nutzer eine große Verbindung zur Plattform aufbauen. Passende Spiele zu den Serien werden das Interesse steigern. Schließlich sind sogar Merchandise-Produkte zu den zahlreichen Serien erhältlich und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Ein Unternehmen auf dauerhaftem Vormarsch

Der Erfolg, den sich Netflix mit diesem Ansatz erhofft ist allerdings ungewiss. Das liegt daran, dass schon andere Streaming-Dienste wie Amazon ähnliche Schritte probiert haben, jedoch kläglich gescheitert sind. Amazon versuchte sich zum Beispiel schon 2015 mit einer eigenen Gaming-App, die aufgrund ausbleibenden Erfolgs jedoch keine zwei Jahre später wieder vom Markt verschwunden ist. Vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Was Netflix nun mit seiner Expansion auf dem Gaming-Markt erreicht, bleibt weiter spannend.

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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