ATI Eyefinity
Bislang konnte man an herkömmlichen Desktop-Grafikkarten ein oder zwei Monitore gleichzeitig und unabhängig betreiben. Nur Spezialkarten oder Grafikkarten mit mehr als einem Grafikchip konnten mehr. Die ATI Radeon HD 5800 Grafikkarten unterstützen nun den parallelen Betrieb von bis zu drei Monitoren. Unter dem Begriff “ATI Eyefinity” ist diese Technologie zusammengefasst. Es sind sogar bis zu sechs Monitore möglich, das wird aber erst späteren Kartenmodellen vorbehalten sein.
Möglich macht dies die DisplayPort-Technik. Im Gegensatz zu anderen digitalen Monitorschnittstellen wie DVI und HDMI benötigen DisplayPort-Anschlüsse kein eigenes Taktsignal. Ein einziger Taktgeber kann somit alle vom Grafikchip zur Verfügung gestellten DisplayPort-Interfaces abdecken. Das vereinfacht die Technik auf der Platine und senkt die Kosten.
Der “Cypress” Grafikchip unterstützt bis zu sechs DisplayPort-Anschlüsse, Radeon HD 5850 und 5870 haben aus Gründen der Kompatibilität mit gängigen Monitoren aber nur jeweils einen davon. Monitore mit DisplayPort-Anschluss sind noch nicht sehr weit verbreitet und auch noch deutlich teurer als TFTs mit DVI und/oder HDMI.
Das theoretische Maximum an Auflösung von ATI Eyefinity ist 8192×8192 Pixel (67,1 Megapixel). Schließt man drei 30-Zoll-Monitore an eine Radeon HD 5800, kommt man auf “nur” 7680×1600 oder 4800×2560 Pixel (12,3 Megapixel) – je nach Ausrichtung der TFTs.
Die Referenzmodelle von Radeon HD 5850 und 5870 besitzen neben dem einen DisplayPort noch einen HDMI- und zwei DVI-Anschlüsse. Von den drei letztgenannten Anschlüssen sind maximal zwei parallel nutzbar. Außerdem ist natürlich der Einsatz von Adaptern möglich.
ATI Eyefinity wird von Windows 7 sowie Vista und mit einer künftigen Treiberversion auch von Linux unterstützt. Eyefinity und CrossFireX, d.h. zwei Radeon HD 5800, gehen momentan noch nicht zusammen. Laut AMD arbeitet das Catalyst-Software-Team an einer entsprechenden Lösung.
ATI Eyefinity wird bereits von vielen Spielen, die keine feste Auflösungsgrenze eingebaut haben und sich bei den möglichen Auflösungen auf die Rückmeldung vom Grafiktreiber verlassen, unterstützt. Dazu gehören z.B. Assassin’s Creed, Age of Conan, Battlefield 2142, Battleforge, Bioshock, Call of Duty 4, Command and Conquer: Red Alert 3, Counter-Strike, Crysis, Crysis Warhead, Dead Space, DiRT 1 & 2, Doom 3, Enemy Territory: Quake Wars, Fallout 2 & 3, Far Cry 2, F.E.A.R., Flight Simulator X, GRID, GTA 4, Half-Life 2, Hellgate London, Left 4 Dead, Lost Planet, Mirror’s Edge, Oblivion, Portal, Prey, Quake 4, Resident Evil 5, S.T.A.L.K.E.R., Star Wars Battlefront, Stranglehold, Street Fighter 4, Team Fortress 2, Test Drive Unlimited, The Sims 3, Tom Clancy’s H.A.W.X., Tomb Raider Underworld, Unreal Tournament 3, World in Conflict und X3: Terran Conflict. AMD testet aber laufend weitere Spiele auf die Kompatibilität mit ATI Eyefinity und wird eine entsprechende Liste auf seiner Website aktualisieren.
Hier ein paar Eyefinity-Beispiele von AMD für Flugsimulationen, Renn- und Strategiespiele:
Das Arbeiten mit mehreren Anwendungen auf drei Monitoren ist sicher sehr angenehm und kann zu höherer Produktivität führen, aber stören die TFT-Rahmen bei Bildschirm-übergreifenden Anwendungen wie Spielen und eventuell auch Filmen nicht zu sehr? Das muss jeder Anwender für sich selbst entscheiden. Entsprechende Lösungen gibt es ja schon seit längerem z.B. von Matrox. Einen Eindruck, wie “Surround-Gaming” mit drei Monitoren aussehen kann, bietet der Testbericht vom Matrox TripleHead2Go.
Eine Grafikkarte mit mehr als einem DisplayPort-Anschluss hat AMD übrigens auch schon angekündigt: ATI Radeon HD 5870 Eyefinity6 Edition mit sechsmal DisplayPort.
Details gibt es aber noch keine dazu. So wollte AMD z.B. noch nichts dazu sagen, ob das Eyefinity6-Modell eventuell andere Taktraten bekommt.
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