Samsung Galaxy S III - Seite 4

Der neue König der Android-Smartphones?

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Display & Kamera

Samsung verbaut für das Galaxy S III ein Super-HD-AMOLED-Display mit 1280×720 Bildpunkten und stolzen 4,8 Zoll Diagonale. Der Hersteller macht zwar bei Auflösung und Diagonale im Gegensatz zum S II (800×480 Bildpunkte / 4,3 Zoll) einen Sprung nach vorne, nutzt aber dieses Mal wie schon bei Galaxy Nexus und Note eine PenTile- und keine echte RGB-Matrix. Das bedeutet, ohne hier in eine technische Abhandlung zu verfallen, es gibt weniger blaue und rote Subpixel. Zu den Effekten auf die Bildqualität existieren allerdings äußerst unterschiedliche Meinungen. So behaupten Kritiker, durch das PenTile-Layout sähe die Schrift bei genauerem Hinsehen ausgefranst aus. Zudem soll generell ein weicherer Bildeindruck entstehen. Auch sollen große, knallrote Bilder durch den Mangel an Subpixeln nicht mehr farbecht aussehen. Samsung selbst entkräftet diese Vorwürfe damit, dass PenTile-Displays den Akku schonen würden und eine längere Haltbarkeit aufwiesen. Zudem wären die vermeintlichen Nachteile bei höheren Auflösungen nicht mehr sichtbar.


Lock-Screen des S III

Wir sind mit dem Wissen um die PenTile-Technik in den Test gegangen, haben aber unsere Augen entscheiden lassen, was tatsächlich zu sehen ist und nicht was auf dem Papier steht. Somit können wir Entwarnung geben: In der Praxis ist das Display des S III eine Augenweide. Während der alltäglichen Nutzung wirkt das Bild gestochen scharf und selbst bei sehr bewusster, genauer Musterung lassen sich auch bei der Textdarstellung keine Nachteile ausmachen. Stattdessen spielt das AMOLED-HD-Display die Vorteile seiner Technik aus und überzeugt mit perfekten Kontrasten, knalligen Farben und tiefem Schwarz. Über die Helligkeit lässt sich nicht meckern, so dass wir diese sogar manuell reduziert haben. Selbiges ist bei der Darstellungsmodalität zu empfehlen: Der Standardmodus ist zwar quietschbunt, aber äußerst unnatürlich – im Modus “Dynamisch” verstärkt sich dieser Eindruck sogar noch. Gedämpfter sind “Normal” oder “Video”. Beide Modi haben zwar nicht so den “Hingucker-Effekt”, sind aber nach unserem Empfinden in der praktischen Nutzung viel angenehmer und natürlicher – gerade bei der Filmwiedergabe.
Einen Nachteil hat die AMOLED-Technik weiterhin: Bei direkter Sonneneinstrahlung reduziert sich die Lesbarkeit erheblich. Trotzdem kommen wir zu dem Fazit: Aktuell wird man es schwer haben, ein schöneres Smartphone-Display auf dem Markt zu entdecken. Lediglich das HTC One X kann mithalten – bietet aber aufgrund der LCD-Technik gänzlich andere Vor- und Nachteile, so dass die Kaufentscheidung nach dem persönlichen Geschmack zu treffen ist.

Bleiben wir gleich bei den bunten Bildchen: Das S III nutzt eine Kamera mit 8-Megapixeln – wie schon das S II. Doch schiere Megapixel sagen besonders bei Smartphones wenig aus, denn entscheidend ist, wie Bildqualität und Handhabung ausfallen. Hier gibt es beim S III viel Licht, aber auch ein wenig Schatten. Zunächst die positiven Aspekte: Die Kamera startet in Sekundenschnelle und ist sofort einsatzbereit. Auch das Speichern von Schnappschüssen läuft selbst auf der Speicherkarte in Sekundenbruchteilen ab. Hier merkt man, dass man es mit einer neuen Generation von Fotomodulen zu tun hat. Je dunkler es wird, desto mehr Probleme hat die Kamera jedoch und zeigt deutlich digitales Rauschen, Detailverlust und Treppchenbildung – zumindest fällt dies einem HD-verwöhnten Auge schnell auf.


Foto (Draußen) mit der Kamera des Galaxy S III

Auch die Optionen sind benutzerfreundlich gestaltet und bieten wichtige Einstellungen, ohne den Nutzer zu überfordern. So sind etwa die Aufnahme von normalen Einzelbildern oder aber das Anfertigen einer “Serienbildaufnahme” möglich. Je länger man den Foto-Button drückt, desto mehr Bilder werden direkt nacheinander aufgenommen – bis maximal 20 Stück. Eine schöne Funktion, welche das Fotografieren von bewegten Objekten erleichtert und in der Praxis gute Ergebnisse bringt. Auch der Autofokus macht seinen Job. Die Gesichtserkennung des S III funktioniert ebenfalls wunderbar, ist allerdings manchmal übereifrig: Im Test ertappten wir die Gesichtserkennung dabei, den Schauspieler Kal Penn aus dem Film “Harold & Kumar” in unsere Freundeliste einordnen zu wollen, da wir sein Konterfei auf einem Blu-ray-Cover abgelichtet hatten.


Foto (Drinnen) mit der Kamera des Galaxy S III

Übrigens liefert auch die Frontkamera überraschend gute Aufnahmen. Wer sich also für Videochats begeistert oder gern Selbstporträts knipst, findet im Samung Galaxy S III vermutlich den idealen Begleiter. Die mit der Hauptkamera gedrehten Videos werden aufgrund ihres mangelhaften Detailgrads zwar jeden HD-Fan mit einem müden Lächlen zurücklassen, sind für den Hausgebrauch aber eine schöne Sache und könnten im Urlaub den Camcorder überflüssig machen. 1080p-Aufzeichnungen spendiert das S III eine ordentliche Bitrate und organische Farben – ein Pluspunkt, der auch bei normalen Fotos greift.


Beispielbild mit vielen verschiedenen Farben

Ergebnis: Sowohl Samsungs Kamera-App als auch die Kamera selbst lassen kaum Wünsche offen. Anwender können ihre Schnellzugriffsleiste selbst optimieren, der Autofokus ist ein Quantensprung im Verhältnis zum S II und sowohl Fotos als auch Videos machen für ein Smartphone einen erstklassigen Eindruck. Die Serienbildaufnahme ist außerdem ein nettes Zusatzfeature, das im Alltag sicher bei vielen Käufern zum Einsatz kommen wird.

André Westphal

Redakteur

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