Hyper-Threading – Grundlagen
Kurz gesagt funktioniert Hyper-Threading dadurch, dass auf der CPU immer zwei Zustände gehalten werden – für jeden logischen Prozessor einen. Dabei müssen sich die beiden logischen CPUs natürlich die Ressourcen teilen, denn es steht ja beispielsweise weiterhin nur ein einziger Level-2 Cache zur Verfügung. Allerdings liegen die Ressourcen bei der üblichen sequenziellen Abarbeitungsweise schon mal brach. Durch Hyper-Threading sollen diese nun effizienter genutzt werden, da zwei Threads gleichzeitig ablaufen können, wenn sie unterschiedliche Ressourcen benötigen.
Wie arbeitet Hyper-Threading
Ob diese Threads einer einzigen ”multithreaded” Anwendung oder verschiedenen Tasks zugeordnet sind, spielt dabei keine Rolle. Allerdings sind Geschwindigkeitsvorteile durch Hyper-Threading nur bei Multitasking oder solchen Applikationen zu erwarten, die Multithreading erlauben. Ist dies nicht der Fall und läuft ein solches, z.B. älteres Programm allein im System, wird Hyper-Threading auch keine Mehrleistung bieten, da ja vom Betriebssystem keine parallel zu verarbeitenden Threads erzeugt werden können.
Insgesamt gibt Intel mögliche Geschwindigkeitsgewinne bei einzelnen, ”multithreaded” Anwendungen von bis zu 26% (u.a. bei Adobe Photoshop und Xmpeg mit DivX) und in Multitasking-Szenarien mit mehreren, parallel ablaufenden Applikationen von bis zu 22% an, wenn z.B. ein Virus-Scanner arbeitet, während der User MP3-Dateien oder Videos erstellt.
Weiterführende Informationen zu Hyper-Threading sind auf Intels Website zu finden.
Voraussetzungen
Um Hyper-Threading nutzen zu können, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Natürlich muss zunächst einmal der Prozessor diese Technik beherrschen. Laut Intel werden dies alle Pentium 4 Modelle ab 3.06 GHz sein. Derzeit ist nicht geplant, auch langsamere Modelle damit auszustatten.
Dann muss der Mainboard-Chipsatz Hyper-Threading unterstützen und dies auch im BIOS-Setup aktiviert sein. Intels aktuelle Chipsätze 850E, 845PE, 845E, 845GE, 845GV und der 845G B-Step bieten diese Unterstützung, ältere Chipsätze wie der 845D und der 845GL allerdings nicht.
Wie es die Konkurrenz hält, ist derzeit noch nicht bekannt. Angeblich arbeitet SiS an der Unterstützung von Hyper-Threading. Ob VIA Technologies diese bieten kann, erscheint zweifelhaft. Diese streiten sich mit Intel ja schon über die grundsätzliche Frage, ob VIA überhaupt P4-Chipsätze auf den Markt bringen darf.
Die letzte, zwingende Voraussetzung für Hyper-Threading ist ein geeignetes Betriebssystem, das Multithreading unterstützt. Dazu gehören derzeit Microsoft Windows XP Home und Professionell sowie Linux 2.4.x.
Bei Windows XP ist laut Intel eine Neu-Installation des Betriebssystems erforderlich, damit dieses als Multi-Prozessor-tauglich aufgespielt wird. Nach der Installation tauchen im Geräte-Manager des Systems zwei Prozessoren auf, d.h. Windows arbeitet nun, als ob zwei CPUs vorhanden wären.
Geräte-Manager von Windows XP Prof.
Dies wird auch im Windows Task-Manager deutlich, wo nun die Auslastung zweier Prozessoren angezeigt wird.
Task-Manager von Windows XP Prof.
Schaltet man im BIOS-Setup des Mainboards Hyper-Threading ab, werden die Anzeigen auf die gewöhnliche Form mit einer CPU reduziert.
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