Creality K1 Max 3D-Drucker im Test - Seite 4

High-Speed-FDM-3D-Drucker mit geschlossenem Bauraum & vielen Features

Anzeige

Inbetriebnahme

Nach dem grundlegenden Aufbau und dem Einstecken des Netzkabels kann der Creality K1 Max angeschaltet werden. Nach wenigen Sekunden muss auf dem Touchscreen die gewünschte Sprache gewählt werden (Foto 1). Anschließend erfolgt wie oben bereits beschrieben der erneute Hinweis auf die drei Sicherungsschrauben des Druckbetts (Foto 2).

Im nächsten Schritt kann der 3D-Drucker mit einem Netzwerk (entweder Ethernet oder WLAN) verbunden werden (Foto 3). Selbstverständlich möchte auch der K1 Max mit der Creality Cloud per QR-Code verbunden werden. Wir überspringen den Schritt aber und mache ohne Cloud-Anbindung weiter.

Danach folgt ein Selbsttest, welcher etwas weniger als 15 Minuten dauert (Fotos 4 und 5). Die Prüfung beinhaltet unter anderem das Aufheizen von Düse und Heizbett, die Prüfung aller Lüfter, das Input Shaping (softwareseitige Vibrationskompensation) und das vollautomatische Auto-Leveling. Dabei wird ein virtuelles Gitternetz (Mesh) erstellt, um Unebenheiten in der Druckplatte auszugleichen. Ebenfalls vollautomatisch funktioniert die Z-Offset-Einstellung.

Nach der Selbstprüfung weist der K1 Max auf eine neuere Firmware hin (Foto 6). Wir haben diese direkt heruntergeladen und installiert, was nach ca. 3 Minuten abgeschlossen war. Das Update kann selbstverständlich auch abgelehnt werden. Alternativ lässt sich die Firmware via USB-Stick aktualisieren.

Jetzt fehlt nur noch das Filament. Dieses wird auf den Filamenthalter an der Rückseite des Druckers gesetzt. Von dort wird das Filament in den langen Bowden-Schlauch eingeführt und hochgeschoben. Das PTFE-Rohr führt ins Gehäuse und endet am Filamentsensor. An dieser Stelle kann es sein, dass das Filament etwas hakelt, aber in der Regel lässt es sich ganz gut durch den Sensor schieben. Weiter geht es über den PTFE-Schlauch zum Extruder. Zum Laden des Filaments muss der Spannhaken am Extruder geöffnet werden.

Durch die lange Strecke und den starken Bogen am Ende kann die ganze Sache zu einem längeren Gefrickel ausarten. Ein stärkeres Schieben ist aufgrund des langen Wegs nicht so einfach möglich. Insbesondere das letzte Stück im Extruder erweist sich öfter als Problem. Hier hilft in der Regel, das PTFE-Rohr aus der letzten Halterung an der Schleppkette zu lösen. Somit kann der Schlauch besser platziert werden, sodass er gerader auf den Extruder stößt.

Erster Druck und erste Probleme

Für den ersten Druck verwenden wir das mitgelieferte Benchy, welches sich bereits auf dem Drucker befindet. Laut Creality soll dieses in 16 Minuten Druckzeit fertig gedruckt werden. Der Druck wurde direkt über den Touchscreen gestartet. Als Filament kam das mitgelieferte “Creality Hyper PLA” zum Einsatz. Auf eine erneute Kalibrierung bzw. Auto-Leveling wird verzichtet, da dies bereits kurz zuvor bei der Inbetriebnahme erledigt wurde.

Nach kurzer Aufheizphase beginnt der Druck und das Benchy wächst von Minute zu Minute. Der Fortschritt des Drucks wird auf dem Touchdisplay sehr schön visualisiert.

Die versprochenen 16 Minuten werden eingehalten, was im Vergleich zu herkömmlichen 3D-Druckern ohne High-Speed wirklich sehr beeindruckend ist. Der Elegoo Neptune 3 Plus etwa benötigt mit vergleichbaren Einstellungen 1 Stunde und 22 Minuten. Trotz der geringen Druckzeit ist die Qualität des Benchys sehr ordentlich und es sind keine Probleme zu erkennen.

Anschließend wurde ein zweites Benchy gedruckt, welches von der Qualität nicht ganz mithalten konnte. Beim dritten und vierten Benchy wurden die Probleme offensichtlich: extreme Unterextrusion.

Creality K1 Max – fehlerhaftes Benchy (links) und ordentliches Benchy (rechts)

Mit Halbierung der Druckgeschwindigkeit war das Druckergebnis fast normal. Das deutet auf einen Defekt im Extruder hin. Wir haben eine entsprechende Anfrage an Geekbuying.com gesendet und uns wurde ein neuer Extruder versprochen, welcher nach ca. einer Woche eingetroffen ist.

Creality hat ein YouTube-Video veröffentlicht, welche die einzelnen Schritte zum Tausch des Extruders detailliert aufzeigen.

Der Austausch war etwas aufwendiger, aber ohne Probleme zu realisieren. Das Problem der Unterextrusion war damit auch behoben und nach zig Stunden Druckzeit sind keine weiteren Probleme mehr aufgetreten.

Tobias Rieder

Arbeitet seit September 2008 als freier Redakteur für Hartware.net. Nebenbei betreibt er seine beiden Blogs Antary und SSDblog.

Twitter / Facebook

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert